Mehr wissen, besser leben - Ihr Hausarzt rät!
Cluster-Kopfschmerz
Ist Ihnen das schon mal passiert? Aus heiterem Himmel, ohne
jede Vorwarnung überfällt Sie ein Gesichtsschmerz in der Umgebung eines
Auges, so schlimm, daß Sie glauben, der Schädel reißt auseinander. Tränen
und Nase laufen, das Auge ist klein und rot. Alles nur auf einer Seite!
Schmerzmedikamente nützen kaum etwas! Die Attacken dauern 20-45 Minuten und
sind so stark, daß Sie nicht still sitzen können, sondern das starke
Bedürfnis haben, herumzulaufen.
Cluster-Kopfschmerzen gehören zu den schlimmsten
Kopfschmerzen, die wir kennen! Sie sind mit dem Migänekopfschmerz verwandt.
Da beim Cluster-Anfall starke Zahnschmerzen auftreten können, wurde schon
mancher Zahn unnötig gezogen.
Typischerweise kommt der Schmerz meist nachts, meist immer zur gleichen Zeit.
Die Betroffenen sind blaß und sehr empfindlich gegen Licht und Lärm!
Betroffen vom sogenannten Cluster-Kopfschmerz sind meist Männer, überwiegend
Raucher. Typische Schmerzauslöser sind nicht bekannt.
Wir kennen 2 Formen des Cluster-Kopfschmerzes:
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Bei der episodischen Form treten die Schmerzperioden meist
im Frühjahr und im Herbst auf.
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Bei der chronischen Form sind die Betroffenen das ganze
Jahr über geplagt. Nervenärztliche Untersuchungen ergeben idR keine
krankhaften Befunde.
Therapie
Beim akuten Gesichtsschmerzanfall helfen am besten und raschesten
Masken-Inhalationen mit reinem Sauerstoff (7 Liter/Minute). Damit gelingt es
meist, den Schmerz innerhalb weniger Minuten zu beenden. Zur langfristigen
Verhütung der Kopfschmerzattacken ist Sauerstoff jedoch ungeeignet. Hier
helfen Migränemedikamente zur Anfallsvermeidung.
Zum Beispiel als tägliche Dauertherapie während der Anfallsperioden
Frühjahr/Herbst Verapamil 2x240mg (einschleichen!) und für Anfälle
außerhalb des Hauses eine spezielle Migränetablette aus der Familie der
Triptane.
Zu Hause selbst können Sie sich während eines Anfalls am besten mit der
Inhalation von reinen Sauerstoff aus dem Ihnen verordneten Sauerstoffgerät
helfen.
Die Behandlung mit Verapamil kann nach Ende der
Schmerzperioden langsam wieder ausgeschlichen werden! Wer die erlebt hat,
wünscht sich, sie nie wieder zu erleben.
Cluster-Kopfschmerzen kommen jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit wieder!
Deswegen sollten Sie diese Information aufheben und wieder lesen, wenn es
notwendig wird. Auch das Sauerstoffgerät sollten Sie zu Hause behalten und
immer auf ausreichende Füllung achten.
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Bitte füllen Sie einen Kopfschmerzkalender aus, um
die Anfallshäufigkeit und -stärke zu dokumentieren.
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Das Rauchen sollten Sie unbedingt einstellen! Denn Nikotin,
aber auch Alkohol sind starke Nervengifte und können Ihre Anfälle
häufiger auftreten lassen.
Bitte
sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.