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Scharlach
oder Scharlachverdacht - was ist zu tun?
Krankheitszeichen
Scharlach ist eine Krankheit, die immer rote Flecken macht, vor allem im
Bereich des Gesichts, des Halses, der unteren Bauchhälfte und der
Oberschenkel vorne. Typisch ist das rote Gesicht, wobei der Bereich um Nase
und Mund hell bleibt. Im Mund sieht man einen feuerroten Rachen (in der Bibel
heißt es: "rot wie Scharlach"), die Mandeln sind oft weißlich
belegt und die Zungenpapillen sind rot. Dadurch läßt das Aussehen der Zunge
an eine Himbeere denken (Himbeerzunge).
Starke Halsschmerzen mit leicht belegter Sprache sind fast immer dabei,
Häufig finden sich am Anfang Bauchschmerzen mit Erbrechen und Temperaturen
über 38,5° Grad. Der Arzt kann im Zweifelsfall die Diagnose durch einen
Rachenabstrich sichern.
Allerdings bedeutet ein positiver Abstrich ohne die erwähnten
Krankheitszeichen keinenfalls, daß Ihr Kind Scharlach hat: Ca. 30 Prozent der
deutschen Bevölkerung nämlich haben Scharlacherreger im Mund, ohne daß sie
an Scharlach erkrankt sind.
Behandlung und
Verlauf
Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht! Die Behandlung erfolgt im
Allgemeinen mit Penicillin über mindestens 10 Tage. Scharlach kann man
mehrmals bekommen, da nur eine kurze Immunität besteht oder weil ähnliche
Bakterien die Krankheit wieder auslösen können.
Auch
heute noch ist eine unbehandelte Scharlacherkrankung gefährlich, da die
Bakterien und ihre Toxine (Gifte) eine krankmachende Wirkung auf Muskeln, Herz,
Gelenke und Nieren haben können. Je nach Verlauf der Erkrankung werden
wiederholte körperliche Untersuchungen, EKG- und Urinkontrollen erforderlich
sein.
Ansteckungsgefahr und
"Isolation"
Die Ansteckungsgefahr von Scharlach ist besonders bei Kindern sehr hoch. Bei
Verdacht sollte daher ein Arzt aufgesucht und bei Bestätigung des Verdachts
die Behandlung eingeleitet werden.
Schon 48 Stunden nach Beginn der Antibiotikum-Einnahme ist die Weitergabe der
Erkrankung praktisch nicht mehr möglich. Da sich vor Beginn der Therapie
vielleicht Geschwister oder enge Freunde schon angesteckt haben können,
sollen diese auf Scharlachzeichen beobachtet werden. Von der Ansteckung bis
zum Ausbruch der Scharlacherkrankung vergehen meist 2-7 Tage.
Eine
Mitbehandlung von Kontaktpersonen muß nicht zwingend erfolgen!
Der
Besuch von Schule oder Kindergarten sollte aber für mindestens 5 Tage
unterbleiben, bis sicher ist, daß die Erkrankung abgeklungen ist oder Kinder
des Umfelds nicht neu erkrankt sind.
Die früher oft erforderliche strenge Isolation und die ausgiebigen
Desinfektionsmaßnahmen von Kleidern, Möbeln und Räumen sind dank der
Erfindung des Penicillins heute nicht mehr notwendig.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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