Zum
Thema Kinderdurchfall - Nahrungsaufbau
bei akutem Brechdurchfall und anderen Magen-Darmstörungen
Merksätze
Die größere Gefahr bei Brechdurchfall
heißt Flüssigkeitsmangel, nicht Nahrungsmangel
Ob ein Mensch genug Flüssigkeit aufgenommen
hat, sehen wir nicht an der Menge des Durchfalls, sondern an der Menge des
Urins, den er lassen kann: wenig Urin = viel
Flüssigkeitsmangel
Schon kleine Mengen Flüssigkeit und fester
Nahrung verstärken die Neigung zu Erbrechen und Durchfall. Wichtig ist
daher, den kranken Magen nicht zu überladen.
Es gilt: "viele kleinste Mengen ergeben auch eine
große"!
Die leicht verdaulichen Kohlehydrate aus
reifer Banane, gekochten Karotten und Reissuppe sind vorziehen, mäßig
Eiweiß. Fett ist schwerverdaulich
Wärme auf dem Bauch wirkt krampflösend und
Koliken beruhigend.
Daher: Bauch immer warm halten!
Nahrung anbieten, nie hinein zwingen wollen!
Nahrungsmittelvorschläge
Tag 1+2
Tee (Kamille und Fenchel, vor allem bei
Bauchkrämpfen),
+ Traubenzucker (2 Eßlöffel auf 1/2 Liter Tee)
+
gesalzene, fettlose Brühe, außerdem Mineralwasser
(Kleinkinder:
Heilnahrung und Elektrolytlösung nur, wenn verordnet.) zusätzlich
anbieten: Rohapfeldiät, geschlagene Banane, Reissuppe,
Löffelbisquit.
Rohapfeldiät: 6x am Tag geriebene Äpfel, ohne Schale und Kerngehäuse,
mit etwas Zitrone, aber ohne Zucker.
Die Äpfel müssen vor jeder Mahlzeit
frisch gerieben werden
3.Tag
Frühstück: Tee oder Wasserkakao, mit
wenig Traubenzucker gesüßt, Zwieback; vormittags: geriebener Apfel,
geschlagene Banane, Heidelbeersaft, Tee; mittags: Schleimsuppe; Reis- oder
Gerstenschleim (kein Haferschleim), gekochte Kartoffeln, pürierte
Karottensuppe, Zwieback oder Löffelbisquit
4.Tag
wie 3. Tag: Am
Nachmittag ein Joghurt natur oder mit zerdrückter Banane angerichtet.
Abends Schleimsuppe, Wasserreis, vielleicht mit geriebenem Apfel
Tag 5+6
wie 4. Tag
ab Tag 7
Übergang auf pürierte Schonkost
An allen
Tagen: nur die angegebenen Lebensmittel, keine Coca-Cola, kein anderes
Obst, kein rohes Gemüse.
Dieser Plan kann natürlich individuell variiert
werden. Zu rascher Nahrungsaufbau kann den Erfolg gefährden. Speziell bei
Kindern kann sich der Zustand leicht wieder verschlechtern.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.